Sonntag, 2. November 2008

Reaktionen in der Öffentlichkeit

Artikel in Österreich vom 30.10.

Affäre Graf: Jetzt neue Vorwürfe gegen den blauen Präsidenten

Josef Galley

Nach dem Rauswurf dreier Fußballerinnen klagt jetzt auch der Ex-Trainer an.

Donaustadt. Die ÖSTERREICH-Story über den Rauswurf der drei
Fußballerinnen Margarita und Lucia Döller sowie Irene Müller bei
Hellas Kagran löste in Wien einen Polit-Wirbel der Sonderklasse aus.
Wie berichtet, sagten die drei: "Wir haben gegen die Wahl Martin Grafs
zum Nationalratspräsidenten demonstriert. Unser Fußballverein Hellas
Kagran, dessen Präsident Graf ist, hat uns am Montag rausgeworfen."
Die Grünen fordern jetzt Konsequenzen, weil Graf angeblich am 15.
September eine FP-Wahlveranstaltung am Hellas-Platz durchgeführt habe.
Graf wehrt sich mit den Worten, dass auch Rudi Edlinger bei Rapid
Kritiker rauswerfen dürfe - noch dazu seien die drei Fußballerinnen
mit "linken Parolen" gegen ihn zu Felde gezogen.

Ex-Trainer klagt an. Und es tauchen neue Vorwürfe gegen ihn auf:
Josef Bittermann, Ex-Jugendtrainer, erklärt, auch er sei gefeuert
worden, weil er Grafs parteipolitische Vereinnahmung des Vereins
kritisiert habe. Es gibt auch Zweifel an Grafs Auslegung der Statuten:
Hellas Kagran soll aus dem (SP-nahen) ASKÖ ausgetreten sein - ohne
Wissen der Mitglieder.



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Artikel in Österreich vom 29.10.
Präsident Graf wirft Fußballerinnen hinaus

Weil sie an einer Demo gegen Vereins- und NR-Präsidenten Martin
Graf teilnahmen, wurden drei Fußballerinnen von Hellas Kagran
gefeuert.

Donaustadt. Am Nationalfeiertag war das Damen-Trio noch für Hellas
Kagran höchst erfolgreich im Einsatz - 2:0 gegen Siemens, Platz vier
in der Wiener Stadtliga mit absolut intakten Chancen auf den
Herbstmeistertitel.

Die Döller-Schwestern Lucia (22) und Margarita (23) sowie Irene
Müller (27) hatten da schon ein höchst flaues Gefühl im Bauch: "Seit
Martin Graf Präsident geworden ist, wollen wir uns wehren - wir
wollten nicht einfach den Verein wechseln, sondern aufzeigen, dass es
auch Menschen bei Hellas gibt, die sich mit seinem Gedankengut nicht
identifizieren." Als Neo-Präsident Graf am 15. September am
Vereinsgelände eine FP-Wahlveranstaltung organisierte, war das Maß
voll. Die drei jungen Damen, engagiert in der Sozialistischen
Linkspartei, wollten die Vereinsmitglieder aufklären, wes Geistes Kind
da an der Vereinsspitze sitze.

Gebt's des G'wandl her. Dann kam noch die Sache mit Grafs
Kandidatur als Dritter Nationalratspräsident. "Am Montag waren wir bei
einer Demonstration gegen Graf. Von dort aus sind wir direkt zum
Training gefahren", sagt Margarita Döller. Und dann geschah das
Unfassbare: "Wir waren schon umgezogen. Als der Obmann des Vereins kam
und uns sagte, wir sollten sofort unser Trainingsgewand abgeben. Wir
seien per Vorstandsbeschluss wegen vereinsschädigendem Verhalten
ausgeschlossen", erzählt Müller.

Gegenfragen, ob es nicht eher vereinsschädigend sei, auf einem von
der Stadt gepachteten Sportplatz eine Parteiveranstaltung abzuhalten,
was dem Pachtvertrag widerspreche, waren nicht zugelassen. "Wir
diskutieren nicht", erklärte man dem Trio. Sie wollen jetzt rechtliche
Schritte gegen den überraschenden Ausschluss von drei
Leistungsträgerinnen aus rein parteipolitischen Motiven und mitten in
der Meisterschaft prüfen. Graf wurde indes zum NR-Präsident gewählt.
(gaj)

In den salzburger nachrichten war auch ein artikel über uns, hellas
und graf, mein bruder und eine freundin meiner mutter haben mich am
wochenend drauf angesprochen:

Salzburger Nachrichten" vom 25.10.2008
Fußballerinnen gegen ihren Präsidenten Graf
Martin Graf,...

Fußballerinnen gegen ihren Präsidenten Graf Martin Graf,
FPÖ-Abgeordneter und Kandidat für das Amt des Dritten
Nationalratspräsidenten, wird jetzt auch sein bisheriges
Präsidentenamt strittig gemacht. Einige Spielerinnen des Wiener
Fußballklubs Hellas Kagran, dessen Präsident Graf ist, wollen den
Burschenschafter nicht länger als Chef des Vereins akzeptieren. Als
Grund geben sie eine angebliche FPÖ-Wahlveranstaltung während eines
regulären Trainingsbetriebes im September an. Die Veranstaltung sei
"als unpolitisches Spanferkelessen getarnt" gewesen, sagte die
stellvertretende Kapitänin der Frauenmannschaft. Sie kündigte eine
breite Kampagne an. Näheres war vorerst nicht zu erfahren.

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Artikel nr. 1 auf standard.at:
Graf schließt Fußballerinnen nach Kritik an seiner Person aus Verein aus
Hatten FPÖ-Politiker kritisiert, weil dieser als Präsident des
Fußballvereins FC Hellas Kagran eine Trainingseinheit für eine
Wahlkampfveranstaltung missbraucht habe

Vergangene Woche übte eine Spielerin des FC Hellas Kagran Kritik am
FPÖ-Politiker Martin Graf, der auch Präsident des Wiener
Fußballvereins im 22. Bezirk ist. Der Vorwurf: Graf habe eine
FPÖ-Wahlkampfkundgebung während des regulären Trainingsbetriebes
durchgeführt (derStandard.at berichtete).

Die Spielerin bezeichnete Graf als "untragbar" und kündigte Widerstand
gegen den Fußballpräsidenten an. Doch nun kam Graf ihr zuvor: Er
schloss sie und zwei weitere Spielerinnen vom Verein aus.
Graf überbrachte die Nachricht nicht selbst, sondern schickte
Vereinsobmann Heinz Gössinger.

Als Grund für den Ausschluss wurde unter anderem die Teilnahme an
einer Demonstration gegen die Wahl Grafs zum dritten
Nationalratspräsidenten genannt. Der Ausschluß wurde angeblich vom
Vorstand beschlossen, ob er legal ist, wird noch geprüft, heißt es
seitens der Spielerinnen.

"Lassen wir uns nicht gefallen"

Sie zeigen sich vom Rausschmiss empört: "Das Vorgehen von Graf zeigt
einmal mehr, dass es ihm nicht um Sport, sondern um seine Politik
geht." Er versuche, "alle aus dem Verein zu entfernen", die nicht
seiner Meinung sind, "aber das lassen wir uns sicher nicht gefallen."
(rwh, derStandard.at, 28.10.2008)

http://www.nachrichten.at/sport/749595?PHPSESSID=a13e26190ac859b2a2948a50112be57d

http://diestandard.at/?url=/?id=1224776691395

http://derstandard.at/?url=/?id=1224776509423

http://diepresse.com/home/sport/sportticker/426299/index.do

http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/politik/Wirft_Graf_politisch_Unliebsame_aus_Fussballklub_386109.ece

http://sportal.at/at/generated/article/fussball/2008/10/29/1918800000.html

http://wcm.krone.at/krone/S25/object_id__119996/hxcms/

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/1605148/index.do

http://www.kurier.at/nachrichten/251467.php

http://www.news.at/articles/0844/11/223582_s1/fpoe-martin-graf-h-c-strache-schmutzkuebelkampagne

http://www.augustin.or.at/artikel.php?art_id=1113

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3858&Alias=wzo&cob=379618

http://www.rozhlas.cz/komentare/portal/_zprava/509585

Hier noch eine presseaussendung der grünen:
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20081029_OTS0132&ch=politik

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3 Kommentare:

  1. Ich danke Euch für die ehrliche Eure Meinung und Konsequenz. Wie sieht es mit den restlichen Vereinsmitgliedern aus - stimmen diese dem rechten Präsidenten zu? Am besten ist es sicher diesen Verein zu verlassen, einen passenden Fussballclub zu finden bzw. zu gründen. Auf keinen Fall aus Liebe zum Fussball die Absichten der rechten Kräfte ignorieren und zum Mitläufer zu werden.

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  2. Ich möchte euch meinen Respekt für Eure Konsequenz ausdrücken.

    Den Rechten darf man keinen Zentimeter Platz lassen. Tut man es, dann passiert genau das, was euch passiert ist. Gibt man ihnen noch mehr Platz, passiert das, was die größte Tragödie des vergangenen Jahrhunderts war.

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  3. Bestürzt verfolgen wir die Ereignisse um den Ausschluss der drei Fußballerinnen von Hellas Kagran. Es ist entsetzlich, wie hier ein sportliches Umfeld für parteipolitische Zwecke missbraucht wird, Spielerinnen sexistischen Tiraden ausgesetzt sind, und jene, die gegen solch verabscheuungswürdiges Verhalten protestieren, mit fadenscheinigen Argumenten ins Abseits gedrängt werden. Unsere Solidarität gilt Irene, Lucia und Margarita und all jenen, denen ähnliches widerfahren ist.
    Das Ballerinas-Fußballteam

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